Samstag, 18. Oktober 2014

Hier wird einem eingeheizt

Hallo Leute!

Brennpunkt - das klingt ja zunächst einmal mehr nach einer Currywurstbude irgendwo im Ruhrpott oder nach einer In-Bar irgendwo in der Innenstadt. In Wien allerdings assoziiert man mit "Brennpunkt" ein eher außergewöhnliches Museum...

Brennpunkt - Museum für Heizkultur
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Lage
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Brennpunkt liegt im 12. Gemeindebezirk ganz in der Nähe der U-Bahn-Station Längenfeldgasse (U4/U6) in der Malfatigasse.


Öffnungszeiten und Eintrittspreise
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    Montag bis Mittwoch: 9 bis 12 und 13 bis 16 Uhr
    Sonntag: 10 bis 16 Uhr
    Führungen: jeweils 10.30 Uhr und 13.30 Uhr (gratis)

Geschlossen ist in den Sommermonaten (vermutlich wegen der Schulferien). Führungen sind zusätzlich ab 10 Personen individuell unter  +43 1 4000-34100 oder office@brennpunkt.at zu vereinbaren.


Bezüglich der Eintrittspreise gibt es eine gute Nachricht für Großfamilien: Kinder unter 19 Jahren haben freien Eintritt. Der ermäßigte Eintritt (für Pensionisten, Studenten bis 27 Jahre usw) beträgt 3€, Erwachsene zahlen 5€.



Was gibts zu sehen?
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Ich hatte zunächst einmal das Glück, in der Nacht der Museen 2014 den Brennpunkt zu besuchen, weshalb ich an der Führung teilnehmen konnte (die äußerst witzig gestaltet war).

Das Museum führt in 11 Ausstellungsräumen in die Geschichte der Heizkultur ein, von der Gewinnung von Brennstoffen über eine Sammlung der verschiedensten Öfen findet man hier alles rund um das Thema Heizen. Auch gibt es 2 Spielstationen, in denen man etwa austesten kann, wie viel Energie man aufbringen muss, um 100 ml Wasser zu erhitzen - man muss dazu ein Handpedal betätigen. Auch kann man bei einem interaktiven Rätsel beim Hausbau zum Energiesparmeister werden.

Man sieht hier auch alles zum Thema Müllverbrennung und Fernwärme (wird in Wien ganz groß geschrieben). Am Ende sieht man dann auch noch anhand zweier Klassenzimmer den Aufbau einer groß angelegten Heizung früher und heute. Kinder können hier außerdem lernen, wie man sich früher im Waschzuber gebadet hat oder wie man in Wien früher zum Duschen ins Brausebad gehen musste.

Momentan gibt es außerdem eine Sonderausstellung zum Thema Toiletten - hier sieht man unter anderem unter Schwarzlicht, welche Teile der Toilette am meisten mit Keimen belastet sind. Witzig fand ich persönlich den Imitator eines Toilettengeräusches aus Japan. Als man die Spültoilette in Japan einführte, stieg der Wasserverbrauch dort nämlich rasant an, da sich die Japaner wegen des Pieselgeräusches schämten und deshalb permanent die Spülung laufen ließen, um das Geräusch zu übertönen.







Fazit
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Nun, "Museum für Heizkultur" klingt für den Erwachsenen natürlich etwas unspannend. Als meine Bekannten vorschlugen, unbedingt in der Nacht der Museen dorthin zu gehen, dachte ich "Na muss das denn sein". Aber ich muss sagen, ich habe mich getäuscht.

Natürlich merkt man schon an den Öffnungszeiten (keine Saison in den Sommerferien) dass das Museum ganz auf den Besuch von Schulklassen ausgelegt ist - deshalb ja auch die interaktiven Stationen. Aber auch als Erwachsener kann man dort durchaus viel lernen und viel Spaß haben. Für Frauen stehen ein paar schöne Öfen da, Männer können große Heizkessel gucken - also für jeden was dabei.

Sicherlich ist das Museum für Heizkultur nichts, was man in seinen ersten Wochenendbesuch in Wien UNBEDINGT einbauen muss, da gibt es Wien-typischeres. Aber dennoch ist das Brennpunkt Museum wirklich sehenswert und für mich ein klarer Geheimtipp für einen regnerischen Sonntag - wenn man halt dann mal keine Lust hat auf Kunst oder Naturkunde.

In diesem Sinne

Eure Anke

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