Dienstag, 23. Februar 2016

{Innere Stadt - Wien - Museum} Die Habsburger und ihr Museum

Venus von Willendorf
Hallo Leute!

Ich liebe ja all diese Naturhistorischen Museen. Okay, es ist ein bisschen gruselig mit all den toten Tieren, aber als studierte Biologin sieht man vielleicht mehr die Faszination... Nein im Ernst, ich fand es schon großartig, als ich im Kindergarten in Frankfurt durchs Senckenbergmuseum gelaufen bin...

Und so gehört auch das Naturhistorische Museum in Wien zu meinen Lieblingsmuseen, weil es eine gelungene Kombination aus der Sammlung der Habsburger (teils noch in uralten Vitrinen) und einer schönen, modernen Sammlung bietet...


Naturhistorisches Museum Wien
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Lage
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Das NhM ist eines der weltberühmten Zwillingsmuseen am Maria-Theresien-Platz, die Kaiser Franz Josef damals mit dem Bau der Ringstraße errichten ließ. Die Museen liegen am Burgring, direkt gegenüber dem Tor zur Hofburg. Wenn man dort steht und auf die Museen schaut, liegt das Kunsthistorische Museum links, das Naturhistorische rechts. Gut zu erkennen ist das NhM am kleinen Elefanten, der vor der Türe steht.


Öffnungszeiten und Eintrittspreise
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Öffnungszeiten:

Täglich außer Dienstag 9-18:30 Uhr
Mittwoch 9-21 Uhr

Gigantische Freitreppe


Eintritt:

Erwachsene: 10€
Kinder unter 19 Jahre: frei
Senioren, mit Wien-Karte, Gruppen: 8€
Studenten, Zivildienstleistende, Wehrdienstleistende bis 27 Jahre: 5€




Geschichte
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Die Sammlung geht auf den Mann der berühmten Maria Theresia zurück. Kaiser Franz Stephan kaufte die zu dem Zeitpunkt größte Naturaliensammlung mit 30000 Objekten in Florenz an.

Mit verschiedenen Expeditionen (u.a. nach Brasilien und in die Karibik) wuchs die Sammlung immer weiter an, wodurch sie in der Hofburg nicht mehr ausreichend Platz fand. Daher entschloss sich Franz Josef mit der Schleifung der Stadtmauer ein Naturhistorisches Museum zu errichten, das 1889 eröffnet wurde.

Das Gebäude wurde von Karl Hasenauer und Gottfried Semper geplant und errichtet und bietet ein Spiegelbild zum Kunsthistorischen Museum, in dem die Kunstsammlung der Habsburger präsentiert wurde.

Das Naturhistorische Museum (rechts) - Das Kunsthistorische Museum (links) und in der Mitte Maria Theresia

Vitrinen in der Prähistorischen Abteilung
Abteilungen
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Im oberen Geschoss sind im wesentlichen die Zoologischen Sammlungen, die aus unterschiedliche Expedizionen zurückgehen - ein besonderer Fokus liegt dabei auf einer Vogelsammlung, etwa ein Adlerpärchen, das Kronprinz Rudolf selbst geschossen hat. Dazu kommt eine gigantische Sammlung an Reptilien und Säugetieren mit Skelettrekonstruktionen, eine riesige Sammlung von Insekten und Krustentieren.

Unten findet man zum Beispiel die Prähistorische Sammlung. Bekannteste Exponate hier sind die Venus von Willendorf und Fanny vom Galgenberg, zwei der ältesten Darstellungen eines Menschen - über 30000 Jahre alt.

Dazu kommt eine mineralogische Sammlung und eine paläontologische Sammlung mit einem riesigen Sauriersaal, eins der Exponate bewegt sich sogar (was mich in einen leichten Schock versetzt hat).

Eine weitere Abteilung beschäftigt sich mit der Erhaltung der Karstsysteme, eine mit Ökologie - sogar die Dauerausstellung ist so riesig, dass man sie kaum zusammenfassen kann. Dazu kommen regelmäßige Sonderausstellungen, im vorigen Jahr hatte man sogar ein Mammutbaby, das im ewigen Eis gefunden wurde - derzeit läuft Erde 3.0 - eine spannende Ausstellung über die Erdgeschichte.




Ein Kuriosum ist für mich ein kleiner Hund, der im Zwischengeschoss auf der Treppe gezeigt wird - klein und unscheinbar, aber er war mal der Schosshund der Kaiserin Maria Theresia.
Schosshündchen



Fazit
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Ich liebe das Naturhistorische Museum. Schon wenn man in die Kuppelhalle tritt, fühlt man sich ein bisschen wie der Kaiser, der die große Freitreppe nach oben steigt, über den roten Teppich mit den Fresken.

Gerade die Zoologische Sammlung führt einen in alte Zeiten zurück mit den Vitrinen aus Holz und Bleiglas, die zum Teil wohl tatsächlich noch auf die Entstehung des Museums zurückgehen, genauso wie die meisten der Tiere (darunter schon teils ausgestorbene Arten) auf Expeditionen des Kaiserhauses zurückgehen - etwas, was in der Art heute wohl gar nicht mehr entstehen könnte.

Gleichzeitig aber hat man auch eine äußerst moderne Ausstellung. Die Anthropologische Sammlung etwa wurde erst kürzlich modernisiert. Hier findet man etwa iPads und 3D-Fräsungen von verschiedenen prähistorischen Menschen, die man so leicht vergleichen kann und ein digitales Planetarium (Filme kosten allerdings 5€ extra).

In diesem Museum kann man Tage verbringen - vielleicht habe ich mir genau deshalb eine Jahreskarte zugelegt.

Tipp übrigens: Das Restaurant ist extrem teuer, man sollte sich überlegen, ob man sich besser was zu Essen mitnimmt.

Für mich gehört das NhM zu den absoluten Highlights in Wien.

In diesem Sinne

Eure Anke

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