Montag, 20. Januar 2014

Wiens ungewöhnlichste Orte (Maria Grün)


Hallo Leute!

Auf der Suche nach den ungewöhnlichsten Orten in Wien landete ich kürzlich in unmittelbarer Nähe zum Wiener Lusthaus.


Wallfahrtskirche Maria Grün
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Lage
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Die Kirche liegt direkt an der Aspernallee, aber relativ versteckt im Wald. Mit den Öffentlichen gelangt man am besten mit der 77A (Aspernallee oder Lusthaus dort hin. Von dort sind es jeweils etwa 300 m zur kleinen Kirche.


Geschichte
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Warum entstand überhaupt eine Kirche in dem sehr schwach besiedelten Gebiet der Freudenau. Das ganze entstand Ende des 19. Jahrhunderts. An der Aspernallee lag eine kleine Grundschule, die noch heute in der Nähe ist. Die Kinder konnten allerdings nicht zur Messe gehen, da die zuständige Kirche an der Praterstraße lag. Darum hängte ein Lehrer ein Marienbild, das 1863 geweiht wurde, an einen Baum, um mit den Kindern dort eine Messe abhalten zu können. 1895 wurde dann der Turnsaal der Schule zum Messort umfunktioniert.

Ab 1911 stand an dieser Stelle dann ein Marienbild. Dies wurde zum Anzugspunkt zahlreicher Gläubiger, die ihre Heiligenbilder dort aufhängten. Man musste diese Wagenladungsweise abnehmen und wegtransportieren, um die Bäume zu schützen.

1924 wurde dann auf Initiative der Priester aus der neu entstandenen Jubiläumskirche am Handelskai an dieser Stelle eine kleine Kirche errichtet. Diese wurde durch den damaligen Kardinal Piffl geweiht, die Einrichtung einer anderen Kirche abgekauft, so dass man von nun an dort eine feste Kirche hatte. Dieser Bau wurde im 2. Weltkrieg zerstört und anschließend neu errichtet.








Architektur
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Der Kirchenbau an sich wirkt recht einfach und macht den Eindruck wie eine von den amerikanischen Gospelkirchen, wie man sie aus Filmen kennt. Man hat einen kleinen Zwiebelturm und eine kleine Empore, auf der die relativ neue Orgel steht.

Speziell kam mir vor allem das Altarbild, das Maria mit dem Jesuskind in den Praterauen darstellt. Außerdem sieht man eine Figur, die dem Prager Jesulein (schon drüber berichtet) ähnelt.

Der Innenraum ist schön hell und einladend.

Neben dem Hauptgebäude steht eine weitere kleine Kapelle, in der Gläubige ihre Gnadenbilder anbringen. Rund um die Kirche ist außerdem ein volkstümlicher Kreuzweg untergebracht.



Fazit
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Maria Grün ist sicher eine der Kirchen, die die wenigsten Touristen entdecken, da sie eben derartig abgeschieden liegt. Allerdings ist deutlich zu merken, dass sie bei Wallfahrern, vor allem bei den sogenannten Burgenland-Kroaten sehr beliebt ist.

Interessant ist auch, dass Maria Grün Hauptsitz der Aidsseelsorge Wien ist.

Ich fand den Innenraum beinahe ein wenig kitschig, eben weil die Kirche auch ein bisschen wie einem Sklavenfilm aus dem mittleren Westen entsprungen scheint. Und ein wenig skuril ist es auch, vor allem wenn man sich die Seitenkapelle anschaut mit den unzähligen Gnadenbildern, die ich bisher nur aus Griechenland kannte.

Von mir gibt es für diese merkwürdige, aber sehenswerte kleine Kirche 5 Sterne. Sie ist allemal einen Ausflug wert, vor allem in Kombination mit dem Lusthaus, einem Praterspaziergang oder einem Ausflug zur Friedenspagode.

In diesem Sinne

Eure Anke

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