Samstag, 12. April 2014

Von Meuchelmördern und Ehebrecherinnen

Hallo Leute!

Heute möchte ich euch mal wieder ein ganz spannendes Buch aus meiner Heimatstadt Wien vorstellen...

Dunkle Geschichten aus dem alten Wien
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Daten
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Autorin: Barbara Wolflingseder
Verlag: Pichler
ISBN: 3854316429
Preis: 18 €


Inhalt
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Die Autorin begibt sich auf Spuren von mysteriösen Mordfällen, von Hinrichtungen, von Folter und Marter im alten Wien. Sie beginnt im Mittelalter, als etwa in den Katakomben der Kapuziner die Häftlinge teils 50 Jahre oder mehr wegen geringfüger Taten gesessen haben. Oder es wird von einer Tochter aus reichem Hause berichtet, die gezwungen wurde, ins Kloster einzutreten. Als ihr vermeintlicher Liebhaber dennoch ins Kloster kommt und erwischt wird, wird die Nonne bei lebendigem Leibe eingemauert.

Der weitaus größte Teil handelt von grausamen Morden und ihren Folgen für die Stadt. So wurde etwa eine Dame von ihrem Gatten zuerst aus Eifersucht eingesperrt und später zu Tode gefoltert. Auch aus Habgier wurde gemordet oder um die die Frau loszuwerden. Aber auch die grausamen Hinrichtungsmethoden werden aufgeführt, von Einmauern bis Rädern, vom Scheiterhaufen bis zum Erhängen inklusive des grausamen Spektakels für die Zuschauer.


Fazit
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OK, ich bin ein Freak. Schon als Kind war ich fasziniert von all den grausamen mittelalterlichen Kriminalfällen, die in meiner Heimatstadt passiert sind, von der Kindsmörderin bis zum Brandstifter. Immerhin bin ich am "Galgenberg" aufgewachsen. Beim Spazierngehen mit meinem Opa mussten wir immer zum alten Galgen, einer runden Mauer, auf der damals die Todesstrafe vollzogen wurde.

So war ich gleich fasziniert von diesem Buch. Auch wenn die Geschichten nix wirklich Wien-spezifisches haben, außer dass sie eben zur Geschichte Wiens gehören. OK, ein junger Mann aus Hannover wurde beispielsweise hingerichtet, weil er einen Anschlag auf Napoleon während seiner Zeit in Wien verüben wollte. Aber die restlichen Geschichten gibt es in ähnlicher Art wohl in jeder mittelalterlichen Stadt. Aber mich fasziniert an sowas immer, dass ich gleich loslaufen und gucken will, wo das alles so passiert ist. Viele Namen kennt man inzwischen, aber beispielsweise wusste ich nicht, dass an der Weissgerber Lände nahe des heutigen Hundertwasserhauses eines der Hinrichtungsgelände war. Das zeigt, wie sehr sich eine Stadt verwandelt.

Das Buch erzählt zahlreiche Geschichten, vor allem aber erzählt es die Geschichten nicht trocken. Auch wenn es grausam wird, ich habe das Buch gradewegs verschlungen, nach 1 1/2 Tagen war es ausgelesen. Vorraussetzung dafür ist allerdings selbstverständlich, dass man sich für sowas interessiert. Es macht einen grandios recherchierten Eindruck.

Noch dazu ist das Buch sehr schön und extrem reichhaltig illustriert. Es gibt unzählige Bilder aus dem alten Wien, die teils Flugschriften gegen die Meuchelmörder zeigt, teils die Orte des Geschehens etwa zu der Zeit. Teils gibt es colorierte Zeichnungen, bei den späteren Taten gibt es Fotos. Da sich Wien seit dem 2. Weltkrieg stark gewandelt hat, finde ich diese Bilder besonders spannend. Auch das animiert mich dazu, gleich loszurennen und mit dem Buch zu gucken, wies an manchen Stellen früher ausschaute.

In diesem Sinne

Eure Anke

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