Dienstag, 6. Mai 2014

Willkommen im Touri-Wahnsinn

Hallo Leute!

Die Niederösterreich Card (ich weiß, ich mach schon wieder Werbung dafür, ich find die aber ganz toll) bringt so einiges mit sich. Vor allem schaut man sich manchmal auch Dinge näher an, um die man vorher einen großen Bogen gemacht hat. Eins dieser Attraktionen ist die Vienna Ring Tram.


Vienna Ring Tram
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Fahrplan
^^^^^^^^^^^^^^
Die Vienna Ring Tram wird von den Wiener Linien betrieben und hat ihren Start- und Endpunkt am Schwedenplatz direkt neben der Straßenbahnhaltestelle der Linie 1. Sie fährt täglich zwischen 10 und 17:30 im 30 min Takt.


Eintritt
^^^^^^^^^^^^^^
Der Eintritt kostet 8€, für Kinder von 6 bis 16 Jahren kostet es 4€. Der Fahrpreis gilt jeweils für die Runde, die 25 min dauert.

Ein Kopfhörer für den Audioguide ist inklusive. Tickets gibt es direkt beim Schaffner.


Interieur
^^^^^^^^^^^^^
Die Straßenbahn ist eine einfache umgebaute BIM der Wiener Linien. Innen gibt es Holzsitze, wobei jeder Platz mit einem Audioguide ausgestattet ist. Dieser lässt sich in 8 Sprachen betreiben. Neben Deutsch und Englisch sind alle wichtigen Touristensprachen dabei - Ungarisch, Russisch, Spanisch, Italienisch usw.


Audioguide
^^^^^^^^^^^^
Der Audioguide ist relativ nüchtern. Da ich die Ringstraße inzwischen schon ganz gut kenne, war ich von "Deutsch" schnell gelangweilt und sprang auf die 9. Sprache... Wienerisch. In herrlich selbstironischer Art und Weise gemischt mit Schrammelmusik und Wiener Liedern bekommt man erläutert, dass an der Ringstraße viele Denkmäler von Nichtwienern stehen usw.


Touristischer Wert?
^^^^^^^^^^^^
Ich muss sagen, ich hatte eine herrliche Gaudi bei der Fahrt, eben weil ich die ganze Geschichte wirklich witzig fand. Gerade die selbstironische Art, wie ein Urwiener alles erläutert ist schon echt witzig. Die Göttin der Weisheit etwa, die den Parlamentariern aus Enttäuschung den Rücken zeigt.

Touristischen Wert hat die Rundfahrt allerdings keine. Das liegt nicht nur daran, dass die Erläuterungen relativ oberflächlich sind, sondern auch daran, dass die Bahn an sich zu schnell ist. Sie hat das gleiche Tempo wie eine normale Straßenbahn. Wenn man die Sachen nicht kennt, kann man teils gar nicht schnell genug gucken, da war das, was erläutert werden sollte, schon wieder weg. Fotos machen geht so gut wie gar nicht, aber wenigstens einen Kopfhörer habe ich geschenkt bekommen...






Fazit
^^^^^^^^^^^^
Also ich muss sagen, wäre ich jetzt ein Tourist, hätte ich mich geärgert. Zumal man fast die gesamte Runde auch ohne Probleme die Einserbim nehmen kann, mit der kann man dann auch zwischendurch auch aussteigen und sich etwa im Volkspark oder beim Parlament umschauen, ohne dass man vorbeirast. So hat man ja nichtmal Zeit für ein Foto.

Die Erläuterungen auf Deutsch waren jetzt nicht so spannend. Auf Wienerisch wars witzig, eine Gaudi, für die ich aber keine 8€ ausgegeben hätte.

Wenn ich Besuch bekomme, werde ich auch weiterhin mit der 1er BIM vom Prater bis zum Schwarzenbergplatz fahren. Die Bahn führt zwar nicht ganz um die Ringstraße, aber die Strecke die sie nicht nimmt, geht eh entlang des Stadtparks, wo man nicht so viel sieht. Und das, was man per Audioguide erzählt bekommt, kann man in jedem Stadtführer nachlesen. Dann kann man wenigstens auch mal aussteigen und 10 min schauen bis die nächste 1er BIM kommt und dann weiterfahren.

Ich fand die Vienna Ring Tram besser als ich gedacht habe, aber eigentlich nur, weil ich alles entlang der Strecke schon kenne und mich herrlich über die Selbstironie amüsiert habe, mit der auf Wienerisch berichtet wird, warum etwa Goethe am Ring steht, obwohl er kein Wiener war. Einen wirklichen Touristischen Wert hat sie aber überhaupt nicht.

In diesem Sinne

Eure Anke

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen