Samstag, 13. April 2013

Hawelka - Wiener Charme für Touristen


Hallo Leute!

Heute möchte ich euch ein echtes Wiener Urgestein vorstellen. Wien ist ja bekannt für seine Cafehaus-Kultur. Und mit Sicherheit eines der bekanntesten Häuser ist das Cafe Hawelka im 1. Bezirk.


Cafe Hawelka
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Lage
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Das Cafehaus Hawelka liegt in einer kleinen Seitengasse in der Nähe des Stephansplatzes (Doroteergasse 6). Auf dem Weg vom Stephansdom zur Hofburg sieht man rechter Hand ein kleines Hinweisschild. Mit der U-Bahn steigt man U1 oder U3 Stephansplatz aus. Mit dem Auto hinkommen ist eher schwierig, weil dort Fussgängerzone ist.


Geschichte
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Das Cafehaus Hawelka eröffnete 1936 und liegt seit 1939 in der Doroteengasse. Es wurde von Leopold und Josephine Hawelka gegründet und heute (soweit ich weiß) von deren Enkel geleitet. 

Nach dem Krieg wurde das Haus schnell wiedereröffnet und trotz der immer moderner werdenden Bars blieb man hier dabei, den "Braunen" noch über dem Holzofen zuzubereiten. Einzig eine Espressomaschine wurde in den 60ern installiert. Schnell macht man sich vor allem in der Wiener Künstlerszene einen Namen.




Inneneinrichtung
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Die Inneneinrichtung ist tatsächlich seit der Übernahme des kleinen "Cafe Ludwig" durch die Hawelkas unverändert geblieben (stammt also aus den 20er und 30er Jahren). Einen dem entsprechenden Charme verbreitet das Cafe auch. Teils hat man das Gefühl, dass der Kaiser selbst noch an einem der Tische gesessen haben könnte. Sogar die Marmortische und die Thonet-Sessel stammen noch von damals, genauso wie die Holztäfelung. 

An der einen Wand hängen unzählige Plakate von Künstlern, die Gäste der Hawelkas sind und waren. Sie zeugen von Konzerten, Ausstellungen und anderen künstlerischen Veranstaltungen. Eine weitere Wand ist behängt mit Kunstwerken, die die Gäste Hawelka geschenkt haben. Mir bekannte waren allerdings nicht dabei.

Im Sommer gibt es vor der Tür außerdem weitere Sitzplätze.

Doroteergasse - Etwa in der Bildmitte das Hawelka



 
Publikum
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Wir hatten einigermaßen Glück, wir waren um die Mittagszeit dort, dann ist immer relativ wenig los.

Allerdings hat sich das Publikum leider im Gegensatz zu früher zu seinen Ungunsten verändert. Waren es früher Künstler und Politiker, sind es heute zumeist Amerikaner und Japaner mit dicken Kameras. Das Cafe steht halt leider in wirklich jedem Reiseführer als "traditionsreichstes Cafehaus Wiens".

Trotzdem sieht man immer mal wieder Leute dazwischen, die es sich mit einer Zeitung oder einem Laptop gemütlich machen. Es gehört im Hawelka nämlich zum guten Ton, dass man sich mit einem "kleinen Braunen" wirklich so lange dort hinsetzen kann, wie man lustig ist. Man wird nicht vertrieben, um den Tisch freizubekommen. Man kann es sich so richtig gemütlich machen.


Fazit
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Das Cafehaus Hawelka ist absolut sehenswert, gerade weil es das verströmt, was sich so viele - vor allem Touris - unter Wiener Charme vorstellen. Ich habe hier beispielsweise erst einmal gehört, dass der Kellner "Küss die Hand" sagt bei der Verabschiedung, und das war Herr Hawelka jun., der natürlich auch persönlich bedient. Die alten Hawelkas sind bereits verstorben, Leopold erst kürzlich im Alter von 100 Jahren.

Auch dieses wirklich alte Flair versprüht Gemütlichkeit. Erst dachte ich, das ist alles vollkommen schrammelig und vergammelt, aber erst nach ein paar Minuten dachte ich, gleich kommt Sissi um die Ecke (auch wenn die Kaiserin nie dort war, verstarb sie doch Jahre vor der Eröffnung).

Man sollte aber unbedingt darauf achten, zur Mittagszeit, am besten unter der Woche hinzugehen. Ich bin neulich nochmal Sonntags nach der Kirche dort vorbeigegangen und da war dann schon eine Schlange für einen Tisch.

Wenn man mal ein echtes, originales Cafehaus erkunden will, sollte man unbedingt ins Hawelka gehen. Auch wenn die Preise gesalzen sind. Für eine Schokolade und einen Cappucino habe ich immerhin 8,40€ bezahlt - aber dafür "Küss die Haaaand"...

In diesem Sinne

Eure Anke

 

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