Sonntag, 15. September 2013

Wien erlesen: Spannung im Wien des 19. Jahrhunderts

Hallo Leute!

Heute stelle ich euch mal wieder ein nettes Buch vor. Mit einem Büchereiausweis hat man ja einen Vorteil: Man liest auch Bücher, die man sonst ggf. nicht gelesen hätte. Ich stehe zwar auf historische Krimis, sondern mehr auf Psychothriller. Da man in der Wiener Bibliothek auch eBooks gibt, bin ich beim Suchen auf einen Wien-Krimi gestoßen, den ich euch heute vorstelle...

Der Tod fährt Riesenrad
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Daten
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Titel: Der Tod fährt Riesenrad
Autorin: Edith Kneifl
Verlag: Haymon Verlag
ISBN: 3852188784
Preis: 12,95€


Inhalt
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Wien kurz vor der Wende zum 20. Jahrhundert. Die 15 jährige Leonie verschwindet bei einem Besuch im Prater spurlos. Der Wiener Privatdetektiv Gustav von Karoly wird von Leonies verwittweter Mutter damit beauftragt, das junge Mädchen zu finden. Alles deutet darauf hin, dass Leonie entführt wurde. Doch dann geschieht ein zweites Verbrechen. Der Kleinwüchsige Napoleon gehört zu den Parkattraktionen. Doch bei der Eröffnung des neuen Riesenrades wird seine Leiche in einer der ersten Gondeln gefunden. Der Schausteller war sehr eng mit dem jungen Mädchen verbunden.

Als dann ein Erpresserbrief eintrifft, wird Karoly von dem Fall abgezogen. Doch er ermittelt dennoch weiter. Schnell trifft er auf Ungereimtheiten. Was etwa weiß die schöne Wahrsagerin, die ihm immer geheimnisvolle Botschaften zukommen lässt? Und was hat der Vater von Leonie, der windige Jockey Freddy mit dem Verschwinden seiner Tochter zu tun? Schließlich bekommt er von einer Kunstreiterin aus dem Zirkus einen wertvollen Tipp. Allerdings wird sie tags darauf tot aus der Donau gefischt.


Fazit
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Was das Buch gut macht? Es fängt die Stimmung im Kaiserreich der Jahrhundertwende und auch die Stimmung rund um die windigen Gestalten im Prater perfekt ein. Vielen der Männer geht es nur um 2 Themen: Sex und Adel. Nur wer adelig ist, kann etwas sein. Und nur wer besonders viele Damen rumkriegt, taugt etwas. Viele Schauplätze erkennt man auch wieder, etwa das Heustadelwasser, wo noch heute ein Bootsverleih ist und die Freudenau, wo noch heute Pferderennen stattfinden. Aber auch historische Fakten sind immer wieder eingestreut, etwa als der Kutscher an der Mariahilferstraße halten muss, da der Kaiser vorbeifährt usw.

Die ganze Geschichte mit dem Krimi hingegen finde ich persönlich nicht ganz so dolle. Die Tochter aus gutem Haus, die verschwindet, finde ich ja noch ganz nett. Aber die soll dann angeblich aus der Liason der Gräfin von Leiden mit dem windigen Jockey Freddy entstanden sein. Und natürlich als Leonies bester Freund, der Zwerg Leopold ermordet wird, gerät Freddy als einziger unter Verdacht. Auch das Ende war für mich arg enttäuschend, einmal weil es so plötzlich kam und zum anderen weil man nichtmal den Ansatz einer Auflösung des ganzen Chaos hat. Der Leser wird quasi alleine stehen gelassen. Das ganze folgt keiner Logik und man weiß am Ende eben nicht, was jetzt wie und warum passiert ist. Eigentlich weiß man nichtmal, was passiert ist.

Insgesamt ist das Buch unterhaltsam und kurzweilig zu lesen, genau das Richtige etwa für einen Nachmittag im Kaffeehaus, dennoch würde ich das Buch nicht kaufen, einfach weil es einen zwar ins historische Wien entführt, das Prädikat "Historischer Krimi" aber nicht wirklich verdient. Da gibt es einfach bessere...

Von mir gibt es daher unentschlossene 3 Sterne...

In diesem Sinne

Eure Anke

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