Sonntag, 1. September 2013

Eine Reise durch die Wiener Bezirke (21A): Stammersdorf

Hallo Leute!

Ich habe mein kleines Projekt ein bisschen verändert. Ursprünglich hatte ich mir ja vorgenommen, alle Wiener Bezirke mal besucht zu haben. Nun sind manche Bezirke, wie etwa Floridsdorf, so groß und so unterschiedlich, dass man das fast nicht in einen Bericht fassen kann. Daher werde ich einige Bezirke aufteilen. Die meisten Bezirke haben ja Unterbezirke. Daher war ich heute für euch im 21. Bezirk und zwar genau genommen im schönen Stammersdorf...


Stammersdorf
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Lage
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Stammerdorf liegt am nordwestlichen Stadtrand von Wien, am Südosthang des Bisamberges. Es ist damit am anderen Ufer der Donau wie der größte Teil von Wien. Am besten gelangt man mit der Straßenbahn 31 (Endhaltestelle) dorthin. Wobei ich aus eigener Erfahrung sagen kann - das dauert. Vom Schwedenplatz braucht man etwa 50 Minuten. Ankunft ist am Stammersdorfer Bahnhofsplatz...

Am alten Stammersdorfer Bahnhof kommt heute nur die Straßenbahn an


Architektur und Leute
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Die Gegend in Stammersdorf wird bestimmt durch den Weinbau, immerhin liegt es mitten in den Wiener Weinbergen. Daher wirkt das ganze etwas mehr wie ein Winzerort in der Pfalz als ein Stadtteil der österreichischen Hauptstadt.

Die Häuser sind niedrig und bunt. Oberhalb der Stadtkirche beginnen schon die Weinberge. Man geht an steilen Hängen vorbei, in denen teils die Weinkeller der Winzereien liegen. Diese sind teils sehr modern, teils aber auch ziemlich verfallen. Oben sieht man immer wieder die ersten Weinreben, die dann oberhalb von Stammersdorf beginnen und sowohl weiße und rote Trauben tragen.

Winzerhäuser in Stammersdorf

Stadtkirche in Stammersdorf

Winzerbetriebe in Stammersdorf
Verfallener Weinkeller





Heurigen
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Wien ist sehr bekannt für seine Heurigen. Das sind Saisonbetriebe, die meistens an eine Winzerei angeschlossen sind. Meistens am Dorfplatz sieht man eine Tafel, die anzeigt, welche Heurigen ausg`schteckt und somit geöffnet sind. Die erkennt man auch an einem Busch oberhalb des Eingangs.

In den Heurigen wird meistens sehr deftiges Essen und die "Heurigen" angeboten werden, also die Weine der Saison. Außerdem sind sie bekannt für ihren etwas rauhen Charme. Die Wände sind meistens holzvertäfelt und die Tische sind zwar oberflächlich sauber, aber die Möbel haben schon eine gewisse Patina. Das aber gehört zum Flair dazu.

In Wien gibt es 2 große Heurigenbezirke: Stammersdorf und Grinzing. Der Kenner aber geht lieber nach Stammersdorf. Grinzing, am Kahlenberg, liegt zwar näher an der Stadt (19. Bezirk), ist aber meistens touristisch sehr hoch frequentiert und all der "Charme" wird nach den Klischees (Küss die Haaaaand usw.) gestaltet.

In Stammersdorf findet man die "echten" Heurigen, die, wo man auch mal einen normalen "Wiener" antrifft.



ausg`schteckt is...

Heuriger geöffnet



Fazit
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Stammersdorf fasziniert mich immer aufs Neue, zumal dieser Ort mich überrascht. Auf der einen Seite erwartet man solch einen gemütlichen, kleinen Ort kaum hinter dem Ortsschild Wien. Gleichzeitig aber strahlt dieser Ort wie kein anderer die viel zitierte "Wiener Gmiatlichkeit" aus. Die Häuser wirken gemütlich, man hat mehr Einfamilienhäuser und Winzerbetriebe. Im Sommer befindet sich in jedem zweiten Haus ein Heuriger, der eine, den ich getestet habe (der Buschenschank) ist auch einfach ur-gmiatlich.

Was ich auch nicht wusste, als ich aus Deutschland herzog, dass es in Wien so viel Weinbau gibt. Von Stammersdorf aus führt ein ganz toller Wanderweg durch die endlosen Weinberge an den Hängen des Bisamberges, einfach faszinierend, über die Weinreben hinweg auf die Uno-City zu schauen.
In den Weinbergen von Stammersdorf

Wer die Zeit hat, sollte auf alle Fälle mal einen Tag in Stammersdorf verbringen, gerade weil dieser kleine Ort am Stadtrand von Wien zeigt, wie vielfältig diese wunderbare Stadt ist. Von hier geht der wunderbare Wanderweg (Stadtwanderweg 5) zum Magdalenenhof und durch die Weinberge. Wien hat viel zu bieten... Sogar seinen eigenen Wein...

In diesem Sinne

Eure Anke

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