Mittwoch, 1. Mai 2013

Ein riesiges Denkmal

Hallo Leute!

Heute gibt es mal wieder ganz interessantes aus dem schönen Wien...

Die Pestsäule
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Lage
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Die Pestsäule liegt quasi im Zentrum des ersten Bezirks. Geht man vom Stephansplatz auf dem Graben in Richtung Hofburg, fällt einem gleich ein riesiges Denkmal mit einer goldenen Haube auf. Wie hoch sie genau ist, kann ich nicht sagen. Sie ist aber nur knapp niedriger als die umliegenden Gebäude, ist also eigentlich nicht zu übersehen. Sie liegt etwa auf der Hälfte der berühmten Prachtstraße, auf Höhe des Petersplatzes.


Geschichte
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Errichtet wurde die Pestsäule nach 1679, nachdem die Stadt mal wieder von einer großen Pestepidemie getroffen wurde. Wie so häufig war es der Kaiser, der aus der Stadt floh und versprach ein Denkmal dem Pestheiligen zu widmen. Diesmal war es Leopold I. Kaiser Karl ließ nach einer Pestepidemie gleich eine ganze Kirche bauen - die berühmte Karlskirche am Karlsplatz.

Zahlreiche Bildhauer, darunter der berühmte Johann Bernhard Fischer von Erlach waren beteiligt, bis die Säule 1793 endlich geweiht werden konnte.


Architektur und Ikonografie
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Pestsäule am Graben

Die Pestsäule stellt eines der ersten Kunstwerke des Hochbarock dar.

Wie so oft, wird der Kaiser ins Zentrum gestellt, der sowohl die Pest 1679 als auch die 2. Türkenbelagerung 1683 (Schlacht am Kahlenberg) abwenden konnte - all das nur durch seine Frömmigkeit und sein Gebet.

Das ganze wird in 3 Stufen eingeteilt. Der Sockel ist den Menschen gewidmet. Natürlich steht am oberen Rand Leopold I., der seine Fürbitte hält. In der Mitte stehen die Engel als Vermittler zwischen Gott und den Menschen. Als Haube schließlich, in glänzendem Gold, ist die heilige Dreifaltigkeit dargestellt.

Außerdem sind die verschiedenen Flügel noch mit vergoldeten Wappen aller zum Kaiserreich gehörenden Gebiete verziert.

Des weiteren gibt es unzählige lateinische Inschriften, die grob den Kaiser loben und grob gesagt seine Dankbarkeit und seine Demut gegenüber Gott ausdrücken sollen.


Fazit
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Ich persönlich finde diese Säule absolut grandios. Einen näheren Blick ist sie auf alle Fälle wert, weil sie die gesamte, zugegebenermaßen bewegte, Geschichte von Leopold I. sehr schön darstellt und das in einer künstlerischen Meisterleistung, die seines gleichen sucht. Ich habe jedenfalls in keiner Stadt eine derartig detailgetreue barocke Säule gesehen, an der ich jedes Mal, wenn ich daran vorbeigehe, etwas Neues entdecke.

Viele Touristen eilen an ihr vorbei, um zur Hofburg, zum Dom oder in das nächste Cafe zu gelangen. Ich jedoch finde, dass diese Säule - trotz der Prachtbauten rundum - einem sofort ins Auge springt. Man sollte sich einfach fesseln lassen von der barocken Herrscherdarstellung. Ich meine, natürlich hing es nicht alleine vom Gebet ab, dass die Wiener die Türken besiegten, sondern auch durch die Hilfe diverser Völker rundum. Und natürlich hat Leopolds Gebet die Pest nicht alleine besiegt. Aber sowas gehört nun einmal zum Thema im Barock.

Man sollte sich die Säule genau anschauen, nicht nur daran vorbeigehen, auch aufgrund der netten Straßenmusiker, die gelegentlich an ihrem Fuße Musik machen.


Harfinist am Fuße der Pestsäule


In diesem Sinne

Eure Anke




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