Ich möchte mich in meinem Blog ja etwas den ungewohnten Orten widmen, an denen viele wohl schon 100 mal vorbeigelaufen sind, ohne richtig hinzuschauen. Ein ungewöhnlicher Ort ist die Virgilkapelle, die in der U-Bahn-Station am Stephansplatz liegt.
Virgilkapelle
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Lage
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Kommt man mit der U1 oder der U3 am Stephansplatz an und geht dann zum U-Bahn-Ausgang "Stephansdom", sieht man vor der Rolltreppe ein großes Hinweisschild. Am Rande des Ausgangs sieht man eine große, leicht beleuchtete, Glasscheibe. Dahinter befindet sich die Virgilkapelle.
Geschichte
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Die Kapelle wurde 1973 bei Bauarbeiten zur Wiener U-Bahn wiederentdeckt. Die Herkunft wird auf das frühe 13. Jahrhundert datiert. Die exakte Herkunft ist bisher nicht ganz klar. Es gibt eine Hypothese, dass die Kapelle auf den letzten Babenberger, Friedrich der Streitbare, zurückgeht und dem heiligen Koloman geweiht werden sollte. Eine weitere Hypothese gilt der Familie Chranest, die hier eine Kapelle gehabt haben soll. Jedenfalls liegt sie exakt unterhalb der Magdalenenkapelle, die dem ehemaligen Friedhof am Stephansplatz als Aussegnungshalle diente. Der Friedhof wurde 1732 zugeschüttet, die Kapelle brannte 1781 ab und wurde nicht wieder aufgebaut. Man sieht die Umrisse noch heute auf der Domplatte, da wo nicht die Fiaker warten.
Besichtigung
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Man kann sich die Kapelle von oben durch eine große Scheibe anschauen, ein direkter Besuch der Räume ist allerdings nicht möglich.
Fazit
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Ich finde ja solche Orte immer besonders spannend, an denen die meisten Leute vorbeirennen, Orte, an denen man hunderte Male vorbeirennt, die aber dennoch eine spannende Geschichte erzählen. Ich will nicht wissen, wie viele Touristen an dieser wirklich eindrucksvollen Kapelle tagtäglich vorbeirennen, ohne wenigstens einmal einen Blick hineinzuwerfen.
Leider ist auf meinem Bild nicht so schön zu sehen, dass sogar noch Teile von Fresken erhalten sind. Meine Kamera konnte das einfach aufgrund der Spiegelungen nicht festhalten. Im Bereich des Hellen Punktes sieht man beispielsweise ein großes rotes Kreuz.
Natürlich ist es schade, dass man diese Kapelle von innen nicht mehr besichtigen, vielleicht durchlaufen und die mehr als 700 Jahre Geschichte erleben kann. Dennoch sollte man an sowas nicht vorbeilaufen, sondern wenigstens mal kurz reinschauen.
In diesem Sinne
Eure Anke
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