Sonntag, 21. April 2013

Schnaps das war sein letztes Wort

Hallo Leute!

Ich habe mir ja vorgenommen, so viele Wiener Museen wie möglich zu besuchen. Auch die weniger Bekannten, die nicht in jedem Reiseführer stehen. So kam ich neulich über den Wienclub (eine Karte der Stadt Wien, mit der man Rabatte in verschiedenen Museen bekommt) auf das Schnapsmuseum...


Altwiener Schnapsmuseum
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Lage
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Das Museum liegt in den Räumen der alten k&k Schnapsfabrik Fischer in Wien Meidling. Am besten kommt man (schon aufgrund der Führung) mit den Öffis. Der S-Bahnhof Meidling und der U-Bahnhof Philadelphiabrücke ist jeweils in 5 Minuten Entfernung (zu Fuß).


Kontakt
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Führungen gibt es in Gruppen ab 10 Personen. Einen Termin macht man vorher telefonisch oder per Email aus.

Wilhelmstrasse 19-21
A-1120 Wien

Tel.: +43 (0)1 815 73 00
Fax: +43 (0)1 815 73 00-10

office@schnapsmuseum.com

Wir waren eine Gruppe von 10 Personen aus der Facebook-Gruppe "Neu in Wien" und einen Termin bekamen wir innerhalb von 2 Wochen. Man sollte den Termin allerdings Uhrzeitmäßig nicht zu früh wählen - es gibt nämlich Schnaps...


Die Führung
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Die Führung ist wirklich super cool. Vor allem wenn man bedenkt, sie wird ausschließlich von Leuten aus der Familie Fischer gemacht, die in 6. Generation die Schnapsbrennerei führen. Wir hatten die Tour beim jüngsten Sproß Patrick Fischer, der uns mit sehr viel Humor und Stolz durch die alten Räume führte.

Die Tour beginnt im alten Büro bzw. Laden, der als einziger noch im Originalzustand ist, da die Gebäude im 2. Weltkrieg stark zerstört wurden. Man findet dort eine Kasse von 1914, einen der ersten Bürostühle, in dem man sich zurücklehnen konnte und zahlreiche andere Dinge, die einem gleich das Gefühl geben, in die Kaiserzeit zurückversetzt zu sein. So wurde uns berichtet, dass zahlreiche Filme über den Kaiser Franz Josef hier gedreht wurden, da es einer der wenigen Räume in Wien ist, die noch in solch einem Zustand sind. Dann wird einfach das Portrait des Urgroßvaters abgehängt und ein Portrait des Kaisers hingehängt und schon kann man loslegen, ohne viele Requisiten zu brauchen.

Als nächstes geht es dann durch einen Raum, der der Kaiserin Sisi gewidmet ist, durch einen Gang, in dem man zahlreiche Bilder aus der Geschichte des k&k Spirituosenlieferanten sieht, in den Essenz- bzw. Kompositonsraum. Hier bekommt man die Unterschiede zwischen unterschiedlichen Spirituosen erklärt. Man sieht hier zahlreiche Behälter mit unterschiedlichsten Ansätzen für Spirituosen. Hier erfährt man auch, warum die Österreicher so viel Schnaps trinken. Maria Theresia hat ein Gesetz erlassen, nach dem im Oktober steuerfrei Schnaps gebrannt werden darf, um Krankheiten wie Cholera und Thypus zu besiegen. Das Gesetz gilt übrigens bis heute.

Weiter geht es dann in den Produktionsraum, wo man eine 2 Tonnen schwere Kupferdestille sieht. Auch hier bekommt man verschiedene Geräte erklärt. Aber hier kommt man dann auch zum Herz der Führung. An einer Bar kann man alle 14 Spirituosen von Fischer durchprobieren. Und zwar so viel wie man will. So gibt es unter anderem das "Schönbrunner Gold" - ein Likör, in dem Blattgold schwimmt oder das "Wiener Blut", ein Schnaps, der vor allem im Winter perfekt ist, schließlich wird er aus Chili gewonnen. Auch Cremeliköre aus Süßigkeiten aus dem Hause Manner gibt es zu kosten - die im Endeffekt wie aromatisierte Milch schmecken.

Anschließend verlässt man das Museum dann über eine - wie schon auf der Internetseite betont wird - sichere Rampe durch den Hinterhof das Museum.

Die Besichtigung dauert insgesamt 1 Stunde, wobei die Führung etwa 30 Minuten dauert. Sie kostet inklusive aller Schnäpse 6€ pro Person.


Fazit
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Ich muss sagen, da habe ich ein echtes Schätzchen entdeckt. Dieses Museum ist wirklich genial. Schon der Beginn im alten Büro ist beeindruckend. Alleine schon, dass man ausschließlich von Familienmitgliedern geführt wird und das in einer echten Schnapsdynastie (über inzwischen 6 Generationen) finde ich sehr beeindruckend. Die alten Räume führen einen direkt in eine längst vergangene Zeit zurück. Heute wird im Schnapsmuseum nur noch die "Eigenproduktion" gemacht, der Rest passiert maschinell in einer Fabrik in Deutschwagram. Aber das in teils seit 1875 unveränderten Rezepturen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden.

Die Führung wurde mit Witz gemacht, man hat viel gelernt, ohne dabei belehrt zu werden. Aber am Ende - nach bis zu 14 Schnäpschen hat man das meiste dann eh wieder vergessen.

6€ sind für diese Tour ein echtes Schnäppchen. Wenn man nicht auf 10 Leute kommt, lohnt sich das Anrufen trotzdem, meist kann man sich einer Gruppe anschließen, eine Führung, die eine absolute 1 mit Sternchen verdient. Vor allem, weil dieses Museum bei weitem weniger überlaufen ist

In diesem Sinne

Eure Anke

PS: Gute Bilder sind mir aufgrund des erhöhten Alkoholpegels leider nicht gelungen...

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